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Rheuma-Liga fordert Fortführung von „Rheuma-VOR“

| News
Medizin

Durch die nicht erfolgte Empfehlung des Innovationausschusses sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass das Projekt in die Regelversorgung übernommen wird.

Der Innovationsausschuss beim Gemeinsamen Bundesausschuss hat dem am 1. März 2023 abgeschlossene Projekt „Rheuma-VOR“ keine Transfer-Empfehlung ausgesprochen. „Rheuma-VOR“ wurde 2017 in vier Bundesländern als Pilotprojekt gestartet, um die Versorgung bei entzündlichen rheumatischen Erkrankungen zu verbessern.

Durch die nicht erfolgte Empfehlung des Innovationausschusses sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass das Projekt in die Regelversorgung für entzündliche rheumatische Erkrankungen übernommen wird. Dazu sagt die Präsidentin der Deutschen Rheuma-Liga, Rotraut Schmale-Grede: „Es ist für die Deutsche Rheuma-Liga unverständlich, dass der Innovationsausschuss für das Projekt `Rheuma-VOR´ keine Empfehlung ausgesprochen hat. Wir fordern eine Neubewertung sowie eine Übernahme des Projektes in die Regelversorgung.“

„Rheuma-VOR“ verkürzt Zeitspanne bis zur Versorgung

In Deutschlandweit fehlen rund 600 Rheumatolog*innen. Menschen mit Rheuma haben deshalb oftmals keinen Zugang zu einer angemessenen Versorgung. Studien belegen, dass vom ersten Auftreten von Symptomen bis zur Diagnose bei Rheuma in der Regel mehrere Jahre liegen. Das zieht oftmals erhebliche Folgeschäden nach sich und führt im schlimmsten Falle zum Funktionsverlust von Gelenken und zur Ausbildung von Begleiterkrankungen.

„Die Deutsche Rheuma-Liga weist seit Jahren auf den eklatanten Rheumatolog*innenmangel in Deutschland hin. Und nun haben wir mit `Rheuma-VOR´ ein Projekt, das einen Weg aufzeigt, die negativen Folgen des Rheumatolog*innenmangels zu mildern. Über den Aufbau von neuen Versorgungsstrukturen – zum Beispiel durch die Unterstützung der Patient*innen und der Hausärzteschaft mit Diagnose-Hilfen, Screeningtools und einer Koordinierungsstelle – wurde eine gravierende Verkürzung der Zeitspanne bis zur Diagnosestellung erreicht. Versorgungskosten konnten reduziert werden, außerdem wurde der Nachweis erbracht, dass ausgewählten Leistungen auf Medizinische Fachassistent*innen ohne Qualitätsverlust delegiert werden können. Das Projekt `Rheuma-VOR´ zeigt deshalb aus unserer Sicht eine gute Möglichkeit auf, die Versorgung von Rheumabetroffenen in Deutschland erheblich zu verbessern“, erläutert Schmale Grede.
 

Was ist „Rheuma-VOR“?

Erwachsene in Rheinland-Pfalz, im Saarland, in Niedersachen und Berlin, bei denen gerade die ersten Anzeichen für eine entzündlich-rheumatische Erkrankung auftreten und die noch nicht wegen dieser Krankheit in Behandlung beim Rheumatolog*innen waren, konnten in das Netzwerk Rheuma-VOR aufgenommen werden – ganz unabhängig von der Art ihrer Krankenversicherung.

Das Netzwerk „Rheuma-VOR“ hat es sich zum Ziel gemacht, die rheumatologische Versorgungsqualität durch koordinierte Kooperation zu verbessern. In den vier Bundesländern wurden daher Strukturen und Behandlungsangebote für Rheumapatient*innen aufgebaut, damit entzündlich-rheumatische Erkrankungen bei den betroffenen Menschen früher entdeckt und schneller zielgerichtet behandelt werden können. Gleichzeitig fördert „Rheuma-VOR“ die Forschung auf dem Gebiet der Versorgung von Rheumapatient*innen.

Das Projekt wurde unter der Leitung der Universitätsmedizin Mainz zusammen mit zahlreichen Partnern der Patientenversorgung, Forschung und Selbsthilfe aus vier Bundesländern umgesetzt.

Gesundheits- und Sozialpolitik für Menschen mit Rheuma

Rheumatologen-Mangel, Erstattung von Physiotherapie, Rehabilitation für junge Rheumakranke: Die Rheuma-Liga engagiert sich für die Lösung von zahlreichen einzelnen Problemen.

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