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Projekt in NRW: Rheuma hautnah in der Ausbildung

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Projekt Rheuma hautnah
Auch Auszubildende in Gesundheitsfachberufen werden nun in einem Projekt mit den Folgen des Rheumas vertraut gemacht.

In einem Projekt der Rheuma-Liga NRW werden Auszubildende in Gesundheitsberufen mit den Folgen einer rheumatischen Erkrankung vertraut gemacht.

Bereits seit Jahren sind mit den Patient Partners Betroffene der Rheuma-Liga als geschulte Experten in eigener Sache an Universitäten vertreten, um angehenden Medizinern das Thema Rheuma nahezubringen.

Nun gibt es ein ähnliches Angebot auch für Mitglieder, die den Auszubildenden in Gesundheitsfachberufen aus ihrem Leben mit Rheuma und von der Bedeutung der Selbsthilfe aus erster Hand berichten möchten.

Wissen aus erster Hand

Die Deutsche Rheuma-Liga NRW e. V. hat vor einigen Jahren festgestellt, dass es Interesse von Ausbildungsstätten der Gesundheitsfachberufe gibt, die Perspektive der Betroffenen in die Lehre einzubinden.

Um Ehrenamtliche dafür einheitlich fortzubilden, sollte in einem Projekt eine Schulung entwickelt werden, die Ehrenamtliche für Besuche in Ausbildungsstätten qualifiziert. Dabei sollen einheitliche Abläufe für verschiedene Zielgruppen gewährleistet werden, aber auch die Erkrankungsbilder des rheumatischen Formenkreises, die jeweiligen Lebenssituationen und deren Auswirkung auf Pflege- und Behandlungssituationen und die persönlichen Lebenswelten präsentiert werden. Auch die Aktivitäten der Deutschen Rheuma-Liga sollen einheitlich und qualitätsgesichert dargestellt werden.

Die Krankheitsbewältigung und das Erfahrungswissen der Betroffenen stehen im Mittelpunkt. Vor diesem Hintergrund startete 2020 das zweijährige Projekt der Deutschen Rheuma-Liga NRW e. V. und dem Department für Pflegewissenschaft an der Hochschule für Gesundheit Bochum, gefördert durch die AOK NordWest und Rheinland/Hamburg. Ziel war es, ein einheitliches
Curriculum für die Schulung von Ehrenamtlichen zu entwickeln und entsprechende Schulungen durchzuführen.

Darüber hinaus sollte ein allgemeines, diagnoseunabhängiges Rahmenkonzept entwickelt werden, das anderen Selbsthilfeorganisationen zur Verfügung gestellt werden kann. Das Curriculum ist modular aufgebaut und besteht aus acht Modulen.

Das erste Modul beinhaltet einen Einblick in rheumatische Erkrankungen und multidisziplinäre Therapieansätze. Weitere Einheiten behandeln eine Auswahl rheumatischer Erkrankungen und erläutern Häufigkeit, Therapie und aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse. Zwei Module befassen sich mit sozialrechtlichen Leistungen, Hilfsmitteln und den Aktivitäten der Rheuma-Liga sowie mit der Selbsthilfe allgemein. Bislang wurden drei Schulungseinheiten erfolgreich durchgeführt.

Fazit und Ausblick

Die bislang fortgebildeten Ehrenamtlichen fühlen sich durch die Schulungen gut gerüstet für die praktischen Einsätze, die bereits erfolgt sind. Rückmeldungen der Schulen, aber auch der Ehrenamtlichen sind bislang durchweg positiv. Zudem wurde vereinbart, die geschulten Ehrenamtlichen fortlaufend im Rahmen von Austauschtreffen weiter zu betreuen und eine Vernetzung untereinander auf den Weg zu bringen.

Der Landesverband NRW freut sich besonders darüber, dass mitten in der Coronapandemie ein innovatives Projekt erfolgreich starten konnte, das Mitglieder für eine ehrenamtliche Aufgabe gewinnen konnte.

Es wurde deutlich, dass die Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises in der bisherigen (hoch-)schulischen Ausbildung nur ein Randthema sind und allenfalls nur die weithin bekannten Erkrankungen wie die rheumatoide Arthritis oder die Arthrose gelehrt beziehungsweise besprochen werden. Dieses Projekt qualifiziert an Rheuma erkrankte Ehrenamtliche darin, diese Lücke zu schließen und vor allem die Auszubildenden für die verschiedenen rheumatischen Krankheiten aus Betroffenensicht zu sensibilisieren.

Dabei sollen die Ehrenamtlichen nicht als „hauptamtliche Dozenten“ dienen, sondern in der Ausbildung wichtiges Wissen ergänzen und ihre Perspektive einbringen.

Fortsetzung folgt …

Aufgrund der guten Erfolge startete ein Nachfolgeprojekt am 1. September 2022 mit dem Ziel, weitere Ehrenamtliche zu schulen und zu qualifizieren sowie das fertige Curriculum für andere interessierte Landesverbände der Deutschen Rheuma-Liga zur Verfügung zu stellen und bei einer Umsetzung auf Landesebene zu unterstützen. Die Deutsche Rheuma-Liga NRW e. V. freut sich darauf, mit anderen Landes- und Mitgliedsverbänden zusammen dem Thema Rheuma in der Ausbildung mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen.

Autoren: Prof. Sandra Bachmann und Jens Riede arbeiten an der Hochschule für Gesundheit in Bochum. Elisabeth Stegemann-Nicola engagiert sich ehrenamtlich unter anderem beim Landesverband NRW.

Weitere Informationen zum Projekt "Rheuma hautnah" gibt es auf der Internetseite der Deutschen Rheuma-Liga Nordrhein-Westfalen.

Mehr erfahren

Dieser Text erschien zuerst in der Mitgliederzeitschrift "mobil", Ausgabe 2-2023. Sechs Mal im Jahr erhalten nur Mitglieder der Deutschen Rheuma-Liga die Zeitschrift (jetzt Mitglied werden).

Patient Partners Programm

Rheumabetroffene wissen viele Dinge, die in keinem Lehrbuch stehen. Im Patient Partners Programm treten Betroffene als Experten für ihre Erkrankung auf. Sie vermitteln angehenden Medizinerinnen und Medizinern, was es bedeutet mit rheumatoider Arthritis oder Morbus Bechterew zu leben. 

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